Trinkwasserhygiene
In den letzten Jahren ist deutlich geworden, dass in Trinkwasser-Installationen ein ernst zu nehmendes mikrobiologisches Problem lauern kann. Neue Erkenntnisse belegen, dass Bakterien aus dem Trinkwasser weitaus häufiger für Infektionen verantwortlich sind als bisher vermutet.
Als Schwachstellen gelten dabei vor allem:
· Eine nicht fachgerechte Auslegung der Rohrleitungsnetze
· Hygienische Mängel bei der Installation bzw. Inbetriebnahme
· Fehler beim späteren Betrieb.
Folgende Maßnahmen sind bei der Planung und Installation von Trinkwasser-Anlagen von besonderer Bedeutung:
· Keinen Nährboden bieten durch die Auswahl geeigneter Werkstoffe
· Stagnationszeiten vermeiden durch die bedarfsgerechte Dimensionierung der Rohre sowie die Berücksichtigung der realen Druckverluste und des Nutzerverhaltens
· Richtig dämmen, um die Qualität des Trinkwassers durch Abkühlen oder Erwärmen nicht zu beeinträchtigen
Mikroorganismen benötigen für ihre Vermehrung im Trinkwasser bestimmte Temperaturen. Daher sollte die Temperatur im Kaltwasser 25°C nicht über- und im Warmwasser 55°C nicht unterschreiten. Als Indikator für die Wasserbeschaffenheit in der Trinkwasser-Installation dienen u.a. folgende Bakterien:
Pseudomonas aeruginosa (Pseudomonaden)
Pseudomonas aeruginosa ist einer der wichtigsten durch Trinkwasser übertragbaren Erreger – insbesondere von im Krankenhaus ausgelösten Infektionen. Seine optimale Wachstumstemperatur liegt zwischen 25 und 30 °C. In einer Wasserprobe von 100 ml darf kein Erreger vorkommen, da schon geringste Konzentrationen als „gesundheitlich bedenklich” gelten. Beim Menschen können Pseudomonaden zu schweren entzündlichen Organerkrankungen, sogar mit Todesfolge, führen. Erregerbefälle von Trinkwasser-Installationen haben bereits bewirkt, dass Gebäude umgehend gesperrt und in der Folge saniert werden mussten.
Legionella pneumophila (Legionellen)
Dieses Bakterium forderte 1976 bei der ersten bekannt gewordenen Legionellen-Epidemie in einem Hotel in den USA 30 Tote. Ähnliche Fälle werden seither immer wieder durch die Presse bekannt. Mittlerweile geht man in Deutschland von ca. 30.000 Legionellen-Erkrankungen pro Jahr aus – und das bei einer Todesrate von 10 bis 15%, also ca. 3.000 Todesfällen pro Jahr. Gute Bedingungen für eine Vermehrung finden Legionellen zwischen 25 und 45°C.
Hygiene ist Gesetz
Zum 1. November 2011 ist in Deutschland die novellierte Fassung der Trinkwasserverordnung in Kraft getreten. Erstmalig werden darin die „allgemein anerkannten Regeln der Technik“ (a. a. R. d. T.) als ein wesentliches Qualitätsmerkmal für eine fachgerecht ausgeführte Trinkwasser-Installation definiert. Das heißt:
Wasserversorgungsanlagen, die mit DVGW-zugelassenen Systemen gemäß den einschlägigen Regelwerken geplant und installiert werden, sind unter hygienischen Aspekten einwandfrei zu betreiben.
Fazit
Größtmögliche Trinkwassergüte gelingt nur durch gemeinschaftlich verantwortungsvolles Handeln von Planern, Installateuren und Betreibern. Wie wichtig dabei das kompetente Zusammenspiel aller ist, zeigt die Tatsache, dass mangelnde Trinkwassergüte gemäß der aktuellen Trinkwasserverordnung (TrinkwV) einen Straftatbestand darstellt.
Gerne stehen wir Ihnen als zertifiziertes Unternehmen nach VDI6023 Kat. A mit Rat und Tat zur Verfügung.
Wir übernehmen für Sie von der Gefährdungsanalyse bis zum Beproben der Trinkwasseranlage die komplette Leistung und werden versuchen, Ihr Trinkwassersystem wieder in Schuss zu bekommen.
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